Das bekannte Sommerloch, welches in den Sommermonaten auf Grund von Ferienabwesenheiten mit niedrigen wirtschaftlichen Aktivitäten und als nachrichtenarme Zeit charakterisiert wird, ist im Tierschutz nicht spürbar – im Gegenteil: im letzten Monat haben wir etliche Anfragen für die Aufnahme von Tieren erhalten. So sind sechs Hühner, ein Hahn, fünf Enten, drei Katzen sowie zwei Hunde bei uns eingezogen. Die Hühnerschar musste platziert werden, weil ihre Besitzer ihr Haus wegen Eigenbedarfs des Hauseigentümers verlassen mussten. Schon bei der Ankunft stellte sich heraus, dass eines der Hühner gesundheitlich angeschlagen war. Leider war es von einer schweren Legenot betroffen, worauf es am nächsten Tag erlöst werden musste. Die fünf Pommernenten lebten bei einer älteren Frau, die infolge ihres hohen Alters nicht mehr im Stande war, sich um ihre geliebten Tiere zu kümmern. Von einer der drei neuen Katzen, Bahia, mussten wir uns leider schon nach kurzer Zeit wieder verabschieden. Die Katze trug stolze sechszehn Jahre auf ihrem Buckel, war taub und litt an einer Schilddrüsenerkrankung. Wie wir es oft erleben, fiel es auch ihr als älteres Büsi schwer, sich an die neuen Gegebenheiten auf dem Tierlignadenhof zu gewöhnen. Wir bemühten uns sehr darum, dass sich Bahia bei uns wohl fühlte, doch ihre Krankheit und Mutlosigkeit waren stärker und so mussten wir sie schweren Herzens über die Regenbogenbrücke ziehen lassen.
Auch der achtjährige American Staffordshire, Paco, begleitet eine traurige Lebensgeschichte. Im Ausland an einer Kette lebend, die sich in seinen Hals gebohrt hat, wurde er gerettet und in die Schweiz geholt. Nach einem Tierheimaufenthalt durfte er in ein neues Zuhause ziehen, welches sich aus verschiedenen Gründen als ungeeignet herausstellte. Als wir angefragt wurden, ob wir Paco bei uns aufnehmen würden, lehnten wir ab und versuchten mittels Fremdvermittlung einen Platz für ihn zu finden. Leider meldete sich niemand auf das Inserat, worauf wir von der Besitzerin informiert wurden, dass für Paco ein Termin zum Einschläfern festgelegt wurde. Von dieser Nachricht geschockt, setzten wir alle Hebel in Bewegung, um Paco noch vor dem Termin kennenzulernen; mit der Absicht, ihn zu uns auf den Hof zu holen. Glücklicherweise hat uns das Veterinäramt grünes Licht dazu gegeben und als wir mit Paco nach seiner Ankunft auf dem Tierlignadenhof einen Wesenstest durchführten, war klar, dass der freundliche Senior bis zu seinem Lebensende Teil unserer Familie sein wird. Fenja, eine zweijährige Deutsche Dogge, lebt erst seit einer Woche bei uns. Auf Grund ihrer Vergangenheit hat sie starke Bindungsängste und benötigt noch Zeit, um richtig anzukommen. Mit unseren Tieren versteht sie sich aber sehr gut, was ihr dabei helfen wird, um Vertrauen aufzubauen und sich bei uns sicher zu fühlen. Bis Ende September werden neben den erwähnten Neuzugängen fünf Katzen, zwei Meerschweinchen, zwischen drei bis fünf Griechische Landschildkröten sowie zwei Araber-Pferde unsere Tierlignadenhof-Familie erweitern. Unsere Kapazitätsgrenze ist bei weitem erreicht und so werden wir in nächster Zeit keine weiteren Tiere mehr bei uns aufnehmen können. Es ist uns wichtig, dass jedes einzelne unserer Tiere die nötige Pflege, Aufmerksamkeit und Liebe von uns erhält – dies schaffen wir nur, wenn wir den Bogen nicht überspannen.
Liebe Grüsse vom Tierlignadenhof-Team
Spenden: Raiffeisenbank Regio Laufenburg 5082 Kaisten
Zugunsten Stiftung Tierlignadenhof
Konto: CH94 8080 8001 3986 9592 6
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