Schwere Entscheidungen
- Stiftung Tierlignadenhof

- 13. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Auf dem Tierlignadenhof leben viele ältere Tiere – solche, die wir bereits im hohen Alter übernommen haben und solche, welche seit vielen Jahren Teil unserer Familie sind und nun zu den Senioren und Seniorinnen gehören. Wie bei uns Menschen treten häufig auch bei älteren Tieren kleinere und grössere Beschwerden oder gesundheitliche Probleme auf. Altersbedingte Abnutzung von Gelenken, nachlassende Sinneswahrnehmungen, Veränderungen der Haut und des Felles, Zahnprobleme sowie eine verminderte Kondition sind mögliche Erschwernisse, welche die Lebensqualität beeinträchtigen können. So müssen wir uns als Tierhalterin immer wieder mit der Frage auseinandersetzen, ob es Zeit ist, ein Tier gehen zu lassen oder ob es noch Möglichkeiten gibt, um das Wohlbefinden und die Gesundheit zu erhalten. Diese Entscheidung ist wohl eine der schwersten im Leben eines Tierhalters/einer Tierhalterin – aber notwendig und eine, die im Sinne des Tieres getroffen werden muss. Denn in Würde sterben zu dürfen, wünschen nicht nur wir Menschen uns; auch Tiere wollen nicht leiden. Bei unserer 32-jährigen Araberstute Amy, die wir seit vielen Jahren begleiten, wurde Arthrose diagnostiziert. Die degenerative Gelenkerkrankung, welche durch Knorpelabbau und damit einhergehenden Schmerzen und Bewegungseinschränkung gekennzeichnet ist, wird aktuell mit Schmerzmitteln behandelt. Wir sind uns darüber bewusst, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis wir uns von Amy verabschieden müssen. Der bevorstehende Winter ist kräftezehrend, besonders für ältere und schwache Tiere, da die Kälte den Energiebedarf erhöht und die Fortbewegung erschwert ist. Auf Grund dessen besteht nun unsere Aufgabe darin, den Gesundheitszustand von Amy genaustens zu beobachten, damit wir bei einer allfälligen Verschlechterung die nötigen Massnahmen einleiten können. Uns ist es wichtig, dass die Lebensqualität eines Tieres zu jeder Zeit vorhanden ist und es nicht leiden muss. Dies bedeutet auch, den richtigen Zeitpunkt für die Verabschiedung zu treffen – auch wenn dies schmerzhaft und für immer ist. Durch die vielen Sterbebegleitungen, die wir all die Jahre mit unseren Tieren erlebt haben, weisen wir diesbezüglich einen grossen Erfahrungsschatz auf. So gestaltet sich jeder Abschied ganz individuell und sollte vorgängig mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin abgesprochen werden. Auch bei Jimmy, einem älteren Shetland-Pony, stehen die Karten eher auf rot als auf grün. Er leidet am Equine Cushing-Syndrom, was eine der am häufigsten vorkommenden hormonellen Störungen bei älteren Pferden und Ponys darstellt und hat trotz Behandlungen stark an Gewicht verloren. Erst vor ein paar Tagen wurde er erneut tierärztlich untersucht und seine Zähne kontrolliert; leider bestehen keine weiteren erfolgsversprechenden Behandlungsmöglichkeiten mehr. Nun ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für seine letzte Reise nicht zu verpassen. Ähnlich sieht es bei unserer 12-jährigen Deutschen Dogge, Ailin, aus. Ihr körperlicher und mentaler Zustand geben zunehmends ab und wir merken, dass sie vom Leben müde geworden ist. Dieser Abschied wird uns nicht leicht fallen, doch wird dieser Abschied der letzte Akt der Liebe darstellen, welchen wir Ailin entgegenbringen können.
Liebe Grüsse vom Tierlignadenhof-Team
Spenden: Raiffeisenbank Regio Laufenburg 5082 Kaisten
Zugunsten Stiftung Tierlignadenhof
Konto: CH94 8080 8001 3986 9592 6






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