„Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten. Und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe, das einzige Bleibende, der einzige Sinn“ (Thornton Wilder).

In unserer Arbeit mit Tieren erleben wir viele lustige, herzerwärmende, innige und unbeschwerte Momente, die uns tragen und in dunkleren Tagen Kraft spenden. Da die Schönheit des Lebens aus Licht und Schatten besteht, gehört auch das Abschiednehmen eines geliebten Tieres zu unserem Alltag.
So mussten wir uns vor kurzer Zeit von zwei unserer Schafe, Fredo und Nepomuk, verabschieden und sie über die Regenbogenbrücke ziehen lassen. Auch Samy, ein Kater, hat uns nach langer Krankheit für immer verlassen. Die Pflege von kranken Tieren, die bei uns auf dem Hof leben, nimmt neben den alltäglichen Verrichtungen wie Reinigungen, Spaziergänge mit den Hunden, Fütterungen und Ausmisten der Ställe, einen grossen Teil unserer Arbeit ein. Besonders ältere Tiere sind anfällig für Krankheiten und benötigen viel Zuneigung und Geduld, damit sie ihren Lebensabend in Würde geniessen können. Neben Tierarztbesuchen, Abklärungen und der Abgabe von entsprechenden Medikamenten ist es für solche Tiere heilsam, wenn wir ihnen unsere Zeit und Liebe schenken und auf ihre besonderen Bedürfnisse eingehen. Manchmal werden wir gefragt, wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen. Auch wenn für uns die Pflege von kranken Tieren und das Abschiednehmen vertraut sind, sind wir genauso von Sorge erfüllt wie es jede/r andere/r Tierhalter/in auch um sein geliebtes Tier ist und setzen alle Hebel in Bewegung, um das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer tierischen Wegbegleitern zu stärken. Wenn die Zeit jedoch gekommen ist und die übrig gebliebenen Blüten der Lebensblume auf den Boden fallen, nehmen wir bewusst Abschied von unseren Tieren und begleiten sie auf ihrem letzten Lebensweg. Dabei ist es uns wichtig, ein Tier nicht leiden zu lassen und gegebenenfalls das Sterben durch das Einschläfern zu erleichtern. Dieser Schritt ist nicht immer einfach, doch als Tierhalter/in müssen wir uns der Frage nach der Lebensqualität und einem tiergerechtem Leben stellen und eine Entscheidung zum Wohle des Tieres treffen. Ist die Einschläferung unumgänglich, stehen wir dem Tier bis zu seinem letzten Atemzug liebend und dankbar zur Seite. Dieser letzte Gang löst auch bei uns Emotionen wie Traurigkeit und Angst aus. Darüber hinaus vermissen wir jedes verstorbene Tier, welches unsere Tierlignadenhof-Familie durch sein Sein bereichert hat und es wird uns bewusst, dass das einzig Verbindende auf dieser Welt die Liebe ist.
Liebe Grüsse vom Tierlignadenhof-Team
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