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Jeder hat eine zweite Chance verdient


Am letzten Freitag durften wir Mala, eine anderthalbjährige Hündin, auf dem Tierlignadenhof begrüssen. Mala stammt aus Rumänien und wurde von dort als Welpe in die Schweiz geholt. Nach einem Aufenthalt bei einer Pflegefamilie konnte sie an einen Platz vermittelt werden. Dieses Glück war jedoch nicht von langer Dauer, da die neuen Besitzer in der Schweiz mit dem Verhalten der Hündin überfordert waren. Mala zeigt im Umgang mit Menschen eine grosse Unsicherheit und hat sichtlich Stress, wenn sie mit neuen Situationen konfrontiert wird. So haben sich die Halter von Mala bei uns gemeldet und um Hilfe gebeten. Weshalb Mala ein sogenannter «Angsthund» wurde, wissen wir nicht. Die einzige Information, die wir aus ihrer Vergangenheit in Rumänien haben, ist der Umstand, dass sie auf der Strasse gelebt hat. Im Wissen, dass Hunde wie Mala nur schwer vermittelbar sind und ein Leben in einem Rudel sie dabei unterstützen kann, Sicherheit zu erlangen und Ängste abzubauen, haben wir uns dazu entschlossen, der Hündin eine zweite Chance zu geben. Mala zeigt sich seit ihrer Ankunft auf dem Tierlignadenhof immer noch zurückhaltend und fühlt sich in ihrer Hundebox am wohlsten. Es ist nun wichtig, dass wir Mala Zeit lassen, damit sie sich in der neuen Umgebung zurechtfinden und einleben kann. Kurze Ausflüge nach draussen sind bereits möglich und wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Mala an ihr neues Leben in unserer Tierlignadenhof-Familie gewöhnen wird.


Einen Tag nach der Ankunft von Mala ist Carinto, ein ehemaliges Spitzen-Springpferd, zu uns gestossen. Als Carinto die gewünschten Leistungen als Springpferd nicht mehr erbringen konnte, wurde er als Schulpferd eingesetzt. Schnell wurde jedoch bemerkt, dass er an den Vorderbeinen eine Hufbeinrotation sowie Sehnenrisse aufweist, welche auf Grund seiner Vergangenheit im Spitzensport entstanden sind. Da eine Zukunft als Schulpferd infolge der diagnostizierten Befunde nicht mehr in Frage kam, stand eine Euthanasie in Betracht. Weil uns das Schicksal von Carinto sehr berührte und traurig stimmte, fällten wir die Entscheidung, Carinto seinen Lebensabend auf dem Tierlignadenhof zu ermöglichen. Carinto’s Verhalten stellt sich als herausfordernd dar, da er mit unserer Pferdehaltung nicht vertraut ist. So ist die Zusammenführung mit unseren anderen Pferden noch nicht abgeschlossen und wir hoffen, dass er sich mit den neuen Gegebenheiten anfreunden wird. Die Aufnahme von neuen Familienmitgliedern bedeutet neben der Freude und dem Glück auch viel Arbeit für uns.


Gerade in der letzten Zeit haben uns etliche Anfragen für Hunde, Katzen, Schweine und andere Tiere erreicht. Auch, wenn wir gerne allen in Not geratenen Tieren ein Zuhause schenken würden und uns ihre Geschichten nahe gehen, haben wir nicht grenzenlos Platz, Geld und Zeit, weshalb wir oft «nein» sagen müssen. Damit aber auch diese Vier- und Zweibeiner eine zweite Chance erhalten, veröffentlichen wir auf unserer Facebook-Seite regelmässig Portraits solcher Tiere, die von jedermann/jederfrau angeschaut werden können. Gemeinsam schaffen wir es, das Leid der Tiere und ihren Menschen zu verringern und die Welt zu einem Ort zu machen, in welcher alle Lebewesen willkommen sind!


Liebe Grüsse vom Tierlignadenhof-Team

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