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Ein lachendes und ein weinendes Auge


Am heiligen Abend mussten wir uns schweren Herzens von einer unserer Katzen verabschieden. Gismo, ein grosser, schwarzer Kater, lebte schon seit einigen Jahren bei uns, konnte jedoch seine Scheu vor Menschen nie ablegen und liess sich daher nicht streicheln. Zusammen mit seiner Schwester wurde er uns damals abgegeben, weil er zu verwildert war, um als Wohnungskatze gehalten werden zu können. Einen Tag vor Heiligabend wurde Gismo von einem Auto angefahren und schleppte sich trotz starken Verletzungen zu uns auf den Hof zurück. Sofort brachten wir ihn in die Tierklinik mit der Hoffnung, dass er überlebt und wieder auf die Beine kommt. Da er durch den Unfall neben einigen Brüchen seine Blase nicht mehr selbstständig entleeren konnte und er auch in Zukunft mehrmals täglich Hilfe bei der Blasenentleerung benötigt hätte, entschieden wir uns dafür, ihn zu erlösen und ihm diesen Stress zu ersparen. Im Beisein von Janina Sutter schlief er friedlich ein und wir sind uns sicher, dass er im Regenbogenland bereits mit liebenden Händen erwartet wurde. Neben diesem traurigen Ereignis durften wir für fünf neue Katzen ein Engel sein. Speedy und Charlie konnten nicht länger bei ihrer Besitzerin bleiben, weil ihr für die Pflege und den Unterhalt das Geld nicht mehr reichte. Charlie hat sich bereits bestens bei uns eingelebt und geniesst seine täglichen Streicheleinheiten. Speedy dagegen ist noch nicht wirklich angekommen – ihm scheint unser turbulente Alltag zu viel zu sein und so versteckt er sich in der Stube unter dem Bett. Für einige Katzen ist ein Besitzer- oder Ortswechsel nicht leicht zu verkraften, worauf sie Mühe haben, in ihrem neuen Zuhause Vertrauen zu fassen und sich zu öffnen. Und bei uns im Haus leben neben den Hunden noch viele andere Katzen, mit welchen sich die Neuzugänge arrangieren müssen.

Auch Rocky, welcher uns zusammen mit Dana abgegeben wurde, ist mit der neuen Situation auf dem Hof überfordert. Die beiden Katzen sind zwischen fünf- und siebzehn Jahre alt und befinden sich daher in einer Lebensphase, wo sie viel Ruhe benötigen. Die beiden älteren Tiere wurden uns ohne Vorankündigung vor unserem Tor abgegeben, weil die Halterin einen Gefängnisaufenthalt antreten musste. Desweiteren haben wir eine halbjährige Katze aufgenommen, deren Halterin mit dem unerwünschten Verhalten des jungen Tieres überfordert war. Mit der Aufnahme der fünf Katzen leben nun vierzig Samtpfoten bei uns, worauf unsere Grenze erreicht ist und wir keinen freien Platz mehr für weitere Stubentiger haben. An Silvester ist Stefanie Sutter bei ihren Tieren auf dem Hof geblieben und hat, wo es nötig war, die Tiere beruhigt, welche vom Lärm der Feuerwerkskörper mit Angst reagierten. Für die meisten Tiere erzeugen die lauten Geräusche und die hellen Blitze grossen Stress oder versetzen sie sogar in Todesangst. Besonders für Wildtiere, welche im Winter auf ihre Energiereserven achten müssen, kann eine panische Flucht lebensbedrohliche Folgen haben. Den Tieren zuliebe appellieren wir dafür, den Umgang mit Feuerwerk zu überdenken und ein tierfreundliches Silvester ohne lautes Geknalle zu feiern. Fürs 2022 wünschen wir Ihnen Glück, Gesundheit und ein frohes Herz!


Liebe Grüsse vom Tierlignadenhof-Team


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